Hinterzarten und Feldsee

Bei besten Wetterbedingungen trafen sich 11 Wanderer am Müllheimer Bahnhof. Nach kurzer Vorstellungsrunde fuhren wir zusammen mit Umstieg in Freiburg mit der 3-Seenbahn (S10) nach Hinterzarten. Der Weg Richtung Feldberg/Feldsee orientierte sich an der Westwegroute, auf die wir weiter südlich von Kirchzarten entlang des Zartenbachs auf Höhe der Kesslermühle trafen. 

Ab hier betraten wir das „Fauna-Flora Habitat-Gebiet Hochschwarzwald um Hinterzarten“ mit den charakteristischen moorigen Wiesen, dicht bewachsenen Wäldern und übermoosten Steinblöcken, durchzogen von kleinen Bachläufen. Wir folgten der Westwegmarkierung (rote Raute), die hier parallel der Wegführung des  Europäischen Fernwanderweges E1 verläuft. Der E1 führt auf ca. 8.000 km Länge durch sieben europäische Staaten. Er beginnt am Nordkap in Norwegen und führt über Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland und die Schweiz bis nach Mittelitalien. Das südliche Ende ist das Capo Passero - auf Sizilien, dieses letzte Wegstück wurde erst 2016 eröffnet. 

Beeindruckende Wälder und Mittelgebirgslandschaften, eine reichhaltige Flora, vieles zu sehen, zu entdecken und zu betrachten. Auf etwa der halben Strecke (5,2 km) befindet sich der Häuslebauernhof, ein alter Schwarzwälder Hof und eine Zimmerei in idyllischer Lage mit direktem Blick auf den Feldberg. Rast, Getränke aus dem Milchhüsli, Gruppenfoto, kurzes Vesper und Aufbruch zur nächsten Etappe. Vorbei an Wiesen und durch dichten Wald erreichen wir 2,5 km später die Kreuzung an der Rufenholzhütte, kurze Rast, um dann mit einem kleinen Umweg am Raimartihof (1112 m) eine Kaffeepause zu nehmen. Die lockere und aufgeschlossene Stimmung in der Gruppe, aufziehende Bewölkung und eventuelle Gewitterwarnung drängen weiter zum nahegelegenen Feldsee. 

Beeindruckt vom Anblick dieses Karsees, umgeben von dichtem Wald, steilen Felsen und bei malerischer Beleuchtung, umrunden wir den See und erreichen die Kreuzung auf der Seehaldenseite. Die Gruppe entscheidet sich anstelle des längeren und weniger steilen Weges für die steilere und kürzere Variante zur Seebuck Hütte nahe der Talstation des Feldbergs-Lifts. 

Der Pfad, teilweise kleine Felsbarrieren übersteigend, führt nach rund 170 Höhenmetern auf das Plateau mit Feldbergerhof, Tatstation des Feldberglifts, Parkhaus, Rothaus-Chalet und was sonst noch so zum Skikarussell zählt. Unser Ziel war das Haus der Natur. Bedauerlicherweise erfuhren wir an der Haltestelle der Buslinie 7300 nach Titisee-Neustadt, dass dieser gar nicht fährt. Sowohl in den digitalen wie gedruckten Fahrplänen waren keinerlei Hinweise darauf hinterlegt, dass die Verbindung nicht besteht. Im Haus der Natur erhielten wir die Information, dass es lediglich eine Busverbindung über Todtnau gäbe. Der alternative Abstieg nach Bärental wäre kritisch, da gegen 17 Uhr das Stellwerk außer Betrieb geht und die S-Bahn Richtung Freiburg nicht mehr führe. Somit mussten wir von einem Besuch des Hauses der Natur absehen und den nächsten Bus Richtung Todtnau nehmen. 

Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen, die Temperatur ging merklich herunter und wir genossen nun regelrecht den Komfort in einem Bus zu sitzen. In Todtnau Bahnhof schien dann wieder die Sonne und die Wartezeit auf den Bus nach Kirchzarten war recht kurzweilig. Besonderes Hallo löste die Fahrt über Todtnau-Berg dann aus, weil wir zweimal an der 400 m das Tal überspannenden Hängekonstruktion „Blackforestline“ – 120 m über den Todtauer Wasserfällen - unterhalb von Todtnau-Berg, vorbeikamen. In schneller Fahrt ging es über Nothschrei, Hofsgrund, Steinwasen nach Kirchzarten, wo 10 Minuten später die S-Bahn nach Freiburg abging. Dafür durften wir im Freiburger Hauptbahnhof weitere 45 Minuten auf den Regionalexpress Richtung Basel warten. Bei einem Gruppenfahrpreis von € 5,- pro Kopf ein umfängliches Programm. Trotz Wartezeiten und Ärger über den unzureichenden Öffentlichen Nahverkehr war die Stimmung der Wandergruppe grandios und nach guten 12  gelaufenen Kilometern, 394 Höhenmetern, sind alle gut gelaunt in Müllheim Bahnhof angekommen. Der Besuch des Hauses der Natur steht allerdings immer noch aus.

 

Am Häuslebauernhof
Am Feldsee
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